Wir alle brauchen einen Ort, der uns hält, wenn das Außen zu laut wird. Einen sicheren Hafen – in Beziehungen, im Alltag, in uns selbst.
Doch was ist eigentlich ein „sicherer Hafen“?
Für manche ist es ein Mensch, der zuhört, ohne zu bewerten.
Für andere ein Ort, an dem sie niemandem etwas beweisen müssen. Und manchmal ist es einfach das Gefühl: „Ich darf hier sein – so, wie ich bin.“
Im Alltag begegnet mir oft das Bedürfnis nach Sicherheit:
Nicht im Sinne von Kontrolle, sondern im Sinn von Verbundenheit, Klarheit und innerer Ruhe.
Doch es zeigt sich auch:
Ein sicherer Hafen ist nicht immer da draußen – oft muss ich ihn in mir selbst bauen.
Denn wir nehmen uns selbst mit – auf jede Reise, in jede Begegnung. Wer in sich keinen Anker hat, sucht Sicherheit im Außen – und macht sich dabei abhängig von der Bestätigung oder Stabilität anderer.
Systemisch betrachtet
Sicherheit ist kein Zustand, sondern eine Beziehungsqualität – zu mir selbst, zu anderen, zur Welt.
Sie wächst dort, wo ich mich selbst annehme, wo ich mir verzeihen kann, wo ich bereit bin, mich ehrlich zu sehen.
Ein sicherer Hafen in mir bedeutet:
mich selbst zu halten, auch wenn andere es gerade nicht können.
meine Bedürfnisse zu spüren und Grenzen zu achten.
nicht auf den perfekten Ort oder Menschen zu warten, sondern mit mir selbst in Kontakt zu bleiben.
„Wer in sich selbst keinen Hafen hat, sucht ihn vergeblich bei anderen.“
(frei nach Baltasar Gracián)
Vielleicht ist ein „sicherer Hafen“ kein fester Ort.
Vielleicht ist es vielmehr eine innere Haltung, mit der ich mir selbst und anderen begegne.
Etwas, das ich kultivieren kann – im Gehen, im Denken, im Dasein.
WegWirkung bedeutet für mich:
nicht nur unterwegs sein, sondern sich auch selbst ein Zuhause schaffen – immer wieder neu.
